Zu Mauer-Zeiten war das Theater zuerst ein Gegenpol zu Brechts rational-kühlem Wirken am Berliner Ensemble und sollte ein Ort sein, an dem das Publikum einerseits die Geschichten mitfühlen kann und andererseits sich für die russische Dramatik öffnet. Diese Hinwendung zum Sozialismus bröckelte mit der Zeit jedoch immer mehr und kurz vor dem Mauerfall nahm das Stück “Übergangsgesellschaft” die friedliche Revolution gedanklich vorweg.
Zu den bedeutenden zeitgenössischen Dramatikern, deren Werke vor der Wende im Maxim Gorki Theater gezeigt wurden, zählte der regimekritische Heiner Müller.
Heute liegt der Programm-Schwerpunkt nach eigenen Angaben des Theaters bei Romanadaptionen und zeitgenössische Inszenierungen klassischer Dramatik und der Moderne des 19. und 20. Jahrhunderts”.